Der Personalmanager bewegt sich in mehreren
Spannungsfeldern. Im Innern seiner Organisation sind seine Ansprechpartner
Mitarbeiter und Führungskräfte, Betriebsrat und Geschäftsleitung, die Konzernzentrale und die europäische Zentrale.
Die eigene Führungskraft ist Personalleiter, Eigentümer, Geschäftsführer oder
Vorstand, oder – in der Konzernstruktur – der Leiter der internationalen HR-Organisation.
Nach außen kommuniziert der Personalmanager mit Behörden und
Dienstleistern, mit der interessierten Öffentlichkeit und mit Bewerbern.
Der Personaler agiert als Administrator, Berater oder
Stellvertreter. Berater ist er in seiner Rolle als HR-Business-Partner, also in
der Diskussion mit Führungskräften, Teams oder Mitarbeitern über
Mitarbeiterbelange. Stellvertreter ist er in den Verhältnissen zwischen
Geschäftsleitung und Betriebsrat, zwischen Niederlassung und Zentrale, zwischen Unternehmen und
Dienstleistern, zwischen Unternehmen und interessierter Öffentlichkeit sowie im
Verhältnis zwischen rekrutierender Führungskraft und Bewerber.
Der Personaler ist nie der Entscheider. Wäre er das, könnte
er anordnen anstatt zu verhandeln. Nimmt er seine Rolle nicht mit Freude an
oder verfügt er nicht über die in diesen Spannungsfeldern notwendigen
Kompetenzen, dann gibt der Personalmanager den einzigen Hebel aus der Hand, mit
dem er gestaltenden Einfluss im Unternehmen ausüben kann: seine
Überzeugungskraft.
Die komplexen Beziehungsgeflechte, in denen sich Personaler
tagtäglich bewegen, sind für Außenstehende weder erkennbar noch nachvollziehbar.
Die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle, dem vorhandenen Umfeld und
den eigenen Kompetenzen ist deshalb für den Personaler Pflicht. Die
Führungskraft, sofern Nicht-Personaler, erkennt sinnvolle Entwicklungsfelder
nicht.
Die selbstgesteuerte Situationsanalyse und
Weiterentwicklung sind deshalb der sicherste Weg zur Verbesserung der eigenen
Position – und zu größerer Wirksamkeit des Personalbereichs im Unternehmen.
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